Gaspipeline Baku-Tbilissi-Ersurum


Die neue Ölstrategie Aserbaidschans, die mit dem Abschluss des "Jahrhundertsvertrags" am 20. September 1994 in Baku ausgearbeitet ist, setzt sich erfolgreich fort und trägt ihre Früchte. Während der vergangenen 12 Jahre hat die Republik Aserbaidschan 26 Erdölverträge mit großen ausländischen Erdölgesellschaften abgeschlossen. Für den Export der aus diesen Feldern geförderten Erdöl- und Erdgasvorräte in die Weltmärkte wurde Mitte 90er des vergangenen Jahrhunderts die Leitung von drei Öl- und einer Gaspipeline geplant. Zurzeit liefern die Ölpipelines Baku-Novorossiysk, Baku-Supsa und Baku-Tbilissi-Ceyhan die Kohlenwasserstoffvorräte Aserbaidschans in die Weltmärkte durch die Häfen Russlands und Georgiens am Schwarzmeer und der Türkei am Mittelmeer. Mehr als eine Trillion Kubikmeter Vorkommen im Gaskondensatfeld "Schah-Denis', das sich im aserbaidschanischen Sektor des Kaspischen Meeres befindet, hat die Frage über den Transport der Gasvorräte dieses Feldes in die Weltmärkte durch Georgien und die Türkei aktualisiert.

Nach der Erwerbung der Unabhängigkeit von Aserbaidschan hat die Frage der Ausbeutung dieses Feldes, das während der UdSSR-Zeit entdeckt wurde, die Aktualität erworben und seine gemeinsame Ausbeutung mit ausländischen Partnern im Rahmen der neuen Erdölstrategie wurde beschlossen. Obwohl 1992 mit den Verhandlungen über die gemeinsame Ausbeutung des Feldes "Schah-Denis" begonnen wurde, wurde das Abkommen über die Ausbeutung des Feldes erst am 4. Juni 1996 mit der Teilnahme des Präsidenten der Aserbaidschanischen Republik Herrn Heydar Aliyev im Palast 'Gülüstan" in Baku unterschrieben. Dieses Abkommen wurde am 17. Oktober 1996 von dem aserbaidschanischen Parlament - Milli Medschlis ratifiziert (Heydar Aliyev, Unsere Unabhängigkeit ist ewig. Baku, "Aserneschr", VI Band, Seite 412).

Das Gasfeld "Schah-Denis", das sich 60 km südlich von Baku befindet, wurde 1954 von aserbaidschanischen Geologen entdeckt. Dieses Feld umfasst im Kaspischen Meer die Zone, deren Breite 12 km und Länge 320 km betragen. Im Norden der Struktur ist die Wassertiefe 50, im Süden - ca. 500 m. Das Gaskondensatfeld "Schah-Denis" ist das größte Erdgasfeld im aserbaidschanischen Teil des Kaspischen Meeres. Obwohl das prognostizierte Kohlenwasserstoffvorkommen in der Zeit des Vertragabschlusses als 700 Milliarden Kubikmeter gerechnet wurde, wurde aufgrund der jetzigen Rechnungen klar, dass diese Ziffer 1 Trillion 200 Tausend Kubikmeter erreicht. (http://www.president.az/)

Die an dem Vertrag über die gemeinsame Ausbeutung des Gasfeldes "Schah-Denis" teilnehmenden Gesellschaften und ihre Anteile sind folgende: "BP" (Großbritannien) - 25,5%, "Statoil" (Norwegen) - 25,5%, SOCAR (Aserbaidschan) - 10% , "OIEK" (Iran) - 10%, "Totalfinaelf" (Frankreich) - 10%, "LukAgip" (gemeinsame Gesellschaft, gegründet von Erdölgesellschaften "LUKoil" Russland und "AGIP" Italien) - 10%, "TPAO" (Türkei) - 9%. (http://www.socar.gov.az/)

Der Vertrag beinhaltet drei Phasen, einschließlich Verarbeitungs-, Ausbeutungs- und Transportfragen. Der Projektoperator ist "BP Exploration "Schah-Denis" Limited". Laut dem Vertrag ist die Investierung in der Höhe von 4 Milliarden USD für die Förderung dieser Vorräte im Laufe 30 Jahren geplant.

Drei Jahre nach dem Abschluss dieses Vertrags - am 12. Juli 1999 wurde mit der Initiative des Präsidenten von Aserbaidschan Heydar Aliyev die Präsentation der in ersten drei Jahren durchgeführten Vorarbeiten im Feld "Schah-Denis" stattgefunden. Aufgrund der Analyse der Erstergebnisse wurde es klar, dass jährlich beim Förderungsprozess in höhen Maßstäben 16-20 Milliarden Kubikmeter Gas gefördert werden werden. Und das hat die Frage der Suche nach den ausländischen Märkten für den Export dieses Gases und der Auswahl der Gaspipelineroute aktualisiert. Nach den Diskussionen und Analysen wurden die Türkei und Georgien sowohl als Absatzmarkt, als auch als Transitland für günstig gehalten. Die Verhandlungen mit den Beamten dieser Länder über die Leitung der Pipeline Baku-Tbilissi-Ersurum für den Gastransport sind begonnen.

Als Ergebnis der Verhandlungen wurde schon eine Vereinbarung getroffen und am 12. März 2001 diese Vereinbarung formalisiert. Das Regierungsabkommen über den Export des größten Teils von 'Schah-Denis-"Gas der Türkischen Republik und der Kaufvertrag wurden in Ankara unterzeichnet. Am 29. September desselben Jahres wurde das Abkommen "Über den Transit, die Zufuhr und den Absatz des Erdgases durch das Südkaukasische Pipelinesystem in den und außerhalb der Territorien der Aserbaidschanischen und Georgischen Republiken" zwischen den Republiken Aserbaidschan und Georgien unterschrieben. Also werden die notwendigen rechtlichen Maßnahmen für die Leitung der Gaspipeline Baku-Tbilissi-Ersurum getroffen und legalisiert. Es ist zu betonen, dass die oben genannten Partnergesellschaften des "Schah-Denis"-Feldes auch den Bau der Pipeline Baku-Tbilsi-Ersurum übernommen haben, die die Lieferung des geförderten Erdgases in die Weltmärkte versorgen wird.

Der Bau der Gaspipeline Baku-Tbilsi-Ersurum mit der Länge 980 km, dem Projektwert in Höhe von 900 Mio. USD, der Kapazität von 20 Milliarden Kubikmetern pro Jahr wurde am 16. Oktober 2004 - am Anschlusstag der aserbaidschanischen und georgischen Teile der Ölpipeline Baku-Tbilissi-Ceyhan gestartet. (http://www.xalqqazeti.com/) Die Steigerung der jährlichen Kapazität der Gaspipeline Baku-Tbilsi-Ersurum, die parallel mit der Ölpipeline Baku-Tbilissi-Ceyhan geleitet wird, bis auf 30-32 Milliarden Kubikmeter ist auch vorgesehen. Die Stahlröhre, deren Länge 700 km beträgt, die bei der Leitung der Pipeline benutzt werden, werden von der bekannten japanischen Firma "Sumitomo" gekauft. Das Ergebnis der Bauarbeiten, die laut dem Projektplan gedauert haben, war es, dass die Gaspipeline Ende 2006 ganz fertig für die Anwendung war.

Anfang 2007 wurde es mit der Lieferung des "Schah-Denis"-Gases durch die Gaspipeline Baku-Tbilissi-Ersurum begonnen. Die ersten Kunden dieses Gases waren Georgien und die Türkei. So hat sich Aserbaidschan vom Jahr 2007 nicht nur als Ölexportland, sondern auch als Gasexportland bekannt gemacht. Es muss darauf hingewiesen werden, dass Ende 2006 die Spannungen der Beziehungen zwischen Georgien und der Russischen Föderation, woher es immer Gas importiert hatte, verursacht haben, dass Georgien im Winter ohne Gas blieb. In dieser schweren Lage half Aserbaidschan dem Nachbarvolk und gab ihm täglich 2,3 Mio. Kubikmeter Gas. (http://www.trend.az/)

Nach den Berechnungen wird 2012 der Export des 7-9 Milliarden Kubikmeter Gases durch diese Pipeline in den Weltmarkt möglich sein. Das wird überhaupt zu der heutigen schnellen Entwicklung der Nationalwirtschaft beitragen, auch dank der Versorgung der Republik mit inneren Ressourcen wird mit unserer ökonomischen Abhängigkeit vom Ausland, einschließlich vom Russland wegen des relativ teuren Gases aufgehört werden. (http://www.socar.gov.az/) Andererseits wird dieses Projekt zur Verstärkung des Friedens, der ökonomischen Zusammenarbeit aufgrund der gegenseitigen Interessen, der Integrationsprozesse zwischen den Ländern im Südkaukasus beitragen und gewährleisten, dass Aserbaidschan zu dem führenden Land in der Region wird.

Die aserbaidschanische Regierung hat beim Gasabsatz für sich die Suche nach den alternativen Märkten außer der Türkei als Vorrang gewählt. Als der Hauptkunde des "Schah-Denis" Gases hat zuerst Griechenland die Verhandlungen mit der aserbaidschanschen Regierung begonnen. Der Hauptgrund dafür war das, was die Europäische Union vor Griechenland zu Bedingung gestellt hat, den Bedarf des Binnenmarkts an dem Rohöl und den Erdölprodukten zu vermindern und statt dessen die Nutzung des Erdgases zu erhöhen. Für die Verminderung der Unabhängigkeit von den anderen Erdgasexporteuren, ebenso die Erweiterung der Transportmöglichkeiten des Erdgases aus seinem Territorium nach Europa war die Zusammenarbeit Griechenlands mit Aserbaidschan notwendig. Griechenland ist an dem Kauf des mindestens 500 Mio. Kubikmeter Erdgases jährlich für seinen inneren Absatzmarkt und dem Transport des restlichen Teil über sein Territorium nach Europa interessiert. Es muss betont werden, dass die ganze Infrastruktur für die Beförderung des aserbaidschanischen Gases durch die Türkei nach Griechenland fast fertig ist. Ende 2007 wird mit dem Gastransport in dieses Land begonnen werden. Mit Rücksicht auf solche Entwicklung der Ereignisse hat Italien auch begonnen, sich für das aserbaidschanische Gas zu interessieren und die entsprechenden Verhandlungen für die Beförderung des "Schah-Denis"-Gases durch Griechenland sind angefangen. (http://www.trend.az/) Nach den existierenden Informationen wird bis 2010 625 Milliarden Kubikmeter Gas aus dem Feld "Schah-Denis" gewonnen werden. (http://www.bp.com/)

Unter den Ländern, die aus Aserbaidschan Erdgas importieren wollen, können Weißrussland, Moldau, Rumänien, Bulgarien und Deutschland gezählt werden (http://www.president.az/). Das alles verursacht die Wiederbelebung der Pipelineidee der Europäischen Union "Transkaspi", die heute abseits der seriösen Diskussionen bleibt, Ende 90-er aber ganz aktuell war. Und diese Idee sieht den Transport der Öl- und Gasvorräte von Kasachstan und Turkmenistan aus den Kaspischen Ländern nach Europa durch die Ölpipeline Baku-Tbilissi-Decsheyhan und Gaspipeline Baku-Tbilissi-Ersurum vor.

Die Ölpipeline Baku-Tbilissi-Ceyhan und Gaspipeline Baku-Tbilissi-Ersurum ergeben die Bedeutung Aserbaidschans als Transitland, das eine günstige Position bei der Beförderung der Erdöl- und Gasvorräte der Länder des Kaspibeckens in die europäische Märkte hat. Die Tatsache, dass Kasachstan und Turkmenistan sich beabsichtigen,diesen Projekten anzuschließen und ihr Öl und Gas durch die genannten Pipelineroute in die europäischen Märkte zu übertragen, gibt uns allen Grund das zu sagen: Diese Energiewege, die nach Europa gerichtet sind, sind unvergleichbare Beiträge Aserbaidschans zur internationalen Integration,
Idee des Zivildialogs wie die Wiederaufbau der uralten Seidenstraße.

Die Ausbeutung des Feldes "Schah-Denis" und die Inbetriebnahme der Gaspipeline Baku-Tbilissi-Ersurum haben die Entstehung des großen Projektes "NABUCCO" verursacht. Dieses Projekt sieht die Lieferung der Gasvorräte von Kasachstan und Turkmenistan, die sich im Osten des Kaspischen Meeres befinden, in die europäischen Länder vor. "Nabucco Gas Pipeline International", die dafür gegründet ist, muss die Gaspipeline Transkaspi im Meeresboden leiten, sie mit der Pipeline Baku-Tbilissi-Ersurum verbinden und die Gaslieferung nach Europa versorgen. Es ist vorgesehen, mit der Leitung der Pipeline, deren Wert 7,4 Milliarden USD beträgt, im Jahre 2010 zu beginnen. In 3 Jahren ist die Gaslieferung geplant. Die Pipeline wird über eine Kapazität von 30 Milliarden Kubikmetern pro Jahr verfügen. (http://www.capital.trend.az/)

2007 ist in Aserbaidschan die höchste Errungenschaft im Bereich der Gasgewinnung während der letzten 10 Jahre erreicht. In demselben Jahr wurde im Land 5 Milliarden 997 Millionen Kubikmeter Gas gewonnen, und das ist für 1 Milliarde 541 Millionen Kubikmeter mehr als das 2006.

Unter Führung des Präsidenten der Aserbaidschanischen Republik Herrn Ilham Aliyev hat sich SOCAR auf der Konferenz, gewidmet den Ergebnissen 2007 und Besprechungen der durchzuführenden Arbeiten 2008, die Erhöhung der Gasförderung und die Gasabgabe in diesem Jahr zum Ziel gesetzt. (http://www.president.az/)

Grundriss wird am 19. Mai 2008 aktualisiert.